Bretagne-Tipp
mittendrin im Bretagne-Urlaub
In Locmariaquer am Golf von Morbihan in der Bretagne muss in der Jungsteinzeit ein reges Leben und Treiben geherrscht haben. Allein fünf große Anlagen zählt der Ort. Drei davon liegen direkt vor dem Ort so dicht beieinander, dass für das Gelände nur einmal Eintritt gezahlt werden muss - für den Grand Menhir brisé, den wenn auch zerbrochen, am Boden liegenden größten Menhir der Welt mit ehemals 20 m Länge , für den als Hügelgrab restaurierten Dolmen Table des Marchands mit seinen Verzierungen in der Grabkammer, für die Überreste des einst 170 m langen Steinhügels Tumulus d'er-Grah und für die zahlreichen Medien und Erläuterungen im Besucherzentrum. Es lohnt sich.
280 t soll der um 4300 v. Chr. errichtete große Menhir von Locmariaquer wiegen. Für dessen Transport und Errichtung mussten die gesellschaftlichen Strukturen und die technische Fähigkeiten sehr differenziert entwickelt sein. So ist denn auch in den Infos des Besucherzentums von Dorfgemeinschaften mit einer hierarchischen Gesellschaft die Rede, in der es einen Chef, erfahrene Architekten, Priester für den Zusammenhalt und genügend viele Arbeiter geben musste.
Unweit von diesem Gelände am Ortseingang von Locmariaquer ist der Dolmen Mané-Lud mit seiner großen Deckplatte zu finden, und im Ort selbst der Dolmen Mané-Rethual. Zwei weitere Großsteingräber befinden sich nahe Locmariaquer an der Pointe de Kerpenhir, der Tumulus de Mané-er-Hroech und der Dolmen des Pierres-Plates mit einem Menhir am Eingang und eingeritzten Zeichnungen an den Tragsteinen. Dessen Lage in unmittelbarer Meeresnähe ist besonders schön.
Strand und Meer sind auch eine verlockende Belohnung für diejenigen, die bis dorthin durchgehalten haben, und bieten Erfrischung und Erholung. Aber die bald reifen Körner der goldgelben Dünengräser lenken die Gedanken sogar hier wieder zu den Menschen der Jungsteinzeit, die es für sinnvoll hielten, sesshaft zu werden und Ackerbau und Viehzucht zu betreiben und Haustiere zu halten. Da passt auch die "Großstein-Katze" gut ins Bild, die den Autor so friedlich anschaut.