Bretagne-Tipp
mittendrin im Bretagne-Urlaub
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Fährt man an der Nordküste der Bretagne von Plestin-Les-Grèves aus etwas mehr als 5 km nach Trémel und dort rechts ab, so kommt man zum Manoir Kermerzit.
Den alten Bretagne-Herrensitz aus dem 15. - 16. Jahrhundert teilen sich heute zwei Bauern. Die Fassaden der äußeren Anlagen dienen denn auch als bequeme Anlehnungs-Möglichkeit für landwirtschaftlich sinnvolle bauliche Ergänzungen.
Aber der Kontrast zwischen ländlichem Leben
und altehrwürdiger Bausubstanz
hat seinen eigenen Reiz.
Und auch die stilistisch typische Fassade des alten Herrenhauses
lässt längst vergangene Zeiten der Bretagne lebendig bleiben.
Der Taubenturm außerhalb des Herrensitzes- ein Adelssymbol mit praktischem Nutzen. Kein Manoir oder Château in der Bretagne kommt ohne diese Herberge für Tauben aus.
Der Baustil von Kermerzit wird der Steinmetz-, Baumeister- und Architektenfamilie der Beaumanoir zugeschrieben, deren Angehörige im 15. und 16. Jahrhundert in dieser Gegend der Bretagne wirkten, zahlreiche Kirchen und Kapellen erbauten und nachhaltig den Baustil dieses Teils der Bretagne beeinflussten. Wer letztendlich alles an der Erbauung von Kermerzit mitwirkte, scheint jedoch nicht geklärt zu sein. Und die Vermutung liegt nahe, dass das gängige Verfahren des "Recyclings" angewandt wurde, bei welchem Baumaterialien von verfallenen Gebäuden (vorzugsweise Burgen, Schlösser, Kirchen oder Kapellen) verwendet oder umgestaltet werden. Diese nicht nur in der Bretagne weit verbreitete Praxis fand beispielsweise auch bei einem Privathaus in Saint-Efflam bei Plestin-Les-Grèves an der Bretagne-Nordküste Anwendung, für dessen Erbauung die Besitzer der Gemeinde Plounérin die Steine einer verfallenen Kapelle abkauften (Quelle [1]).