Bretagne-Tipp
mittendrin im Bretagne-Urlaub
Das Schiff fuhr unter maltesischer Flagge für den französischen Konzern TotalFina und sank im Dezember 1999 vor der Küste der Bretagne südlich von Brest. Durch das mehr als zur Hälfte ausgeflossene Öl (17.000 Tonne) wurden Schäden von 500 Mio. Euro verursacht, die ökologischen Folgen der Ölpest bei Menschen und Tieren nicht eingerechnet. Am 16. Januar 2008 wurde TotalFinaElf zu einer Strafe von 180 Millionen Euro verurteilt. Der Konzern wusste um die mangelnde Hochseetauglichkeit des Schiffes (Quelle: Wikipedia.de vom 13.02.2008).
Am 30.03.2010 setzte das französische Berufungsgericht die sich aus der Umweltkatastrophe ergebenden Schadensersatzansprüche auf 200 Millionen Euro fest, unter anderem an die Bretagne als mitbetroffene Region. Das Gericht bestätigte auch die Mitschuld des Ölkonzerns an der Umweltkatastrophe. Total hätte seine eigenen Kontrollregeln verletzt und für den Profit auf eine Inspektion des gecharterten Schiffes verzichtet. Diese Inspektion hätte zwingend den Verzicht auf die Verwendung des mangelhaft gewarteten Schiffes nach sich gezogen.
Nun wird man sich wundern, welche Strafen das Berufungsgericht verhängt hat: 75.000 Euro für den Reeder und den Schiffsmanager, 375.000 Euro für Total als Charterer und für die Schiffsklassifikations-Gesellschaft Rina. Zwischen der Höhe der verhängten Strafen und der gerichtlich zuerkannten zivilrechtlichen Schadensersatz-Summe klafft eine große Lücke! Dies liegt an den Schwierigkeiten der Rechtslage. Gemäß internationaler Konventionen haftet der Eigentümer, nicht aber der Charterer eines Öltankers für die verursachten Schäden. Demnach sei Total laut Berufungsgericht nicht zu zivilrechtlichen Schadensersatz-Zahlungen verpflichtet. Total hat allerdings bereits vor diesem Gerichtsurteil 171,5 Millionen Euro Schadensersatz geleistet. Das Thema wird weiterhin beschäftigen (Quelle: Ouest-France, 31.03.2010).
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