Bretagne-Tipp
mittendrin im Bretagne-Urlaub
Wie hoch ist die von den Grünalgen ausgehende Gefahr für einen Bretagne-Urlaub? Es gab in den letzten 24 Jahren sechs bekannte Fälle (Stand: 2013), die in Zusammenhang mit den Grünalgen standen. Das im Juli 2009 in Algen umgekommene Pferd und sein bewusstlos aufgefundener, aber geretteter Reiter standen 2009 im Zentrum der Berichterstattung. Auf der Suche nach den Todesursachen fand der damit betraute Tierarzt ein massives Lungenödem, das von der Einatmung von Schwefelwasserstoff herrühren kann. Dieselbe Todesursache wurde ein Jahr davor bei zwei in einem Algenfeld verendeten Hunden diagnostiziert. Vor 24 Jahren wurde ein Jogger an der gleichen Stelle, an der 2009 das Pferd verendet war, tot aufgefunden, ohne dass sein Tod in Zusammenhang mit den Grünalgen gestellt wurde, und vor 14 Jahren fiel hier ein mit der Beseitigung der Grünalgen betrauter Arbeiter ins Koma. Der letzte 2009 bekannt gewordener Fall ist der plötzliche Tod eines Lastwagenfahrers, der Algen abtransportierte. Ein "quasi sicherer" Zusammenhang mit den Grünalgen wurde gesehen, war aber umstritten (Stand 6.3.2010). 2011 sorgte dann der Tod zahlreicher Wildschweine für ein erneutes Medienspektakel. Wer weiß, ob es insgesamt noch mehr Fälle gab, aber selbst geringere gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Grünalgen müssten in den letzten Jahrzehnten aufgefallen sein, wenn sie öfter aufgetreten wären.
In dieser Zeit hat sich eine riesige Anzahl von Touristen an der Küste der Bretagne aufgehalten, und es wurde von keinem einzigen zu Schaden gekommenen Urlauber berichtet. Offensichtlich ist die Gefährdung durch Grünalgen für den einzelnen Urlauber als verschwindend gering einzuschätzen. Es wäre interessant zu wissen, wie hoch im Vergleich dazu die Wahrscheinlichkeit von anderen gesundheitlichen Gefährdungen auf einer Urlaubsreise oder durch Unfälle im Straßenverkehr ist. Anders sieht es sicherlich für die mit der Reinigung der Strände betrauten Personen in der Bretagne aus, die sich notwendigerweise dicht an größeren Mengen faulender Grünalgen aufhalten.