Bretagne-Tipp
mittendrin im Bretagne-Urlaub
Lanmeur, ein kleiner Ort an der Bretagne-Nordküste zwischen Morlaix und Lannion, hat gleich zwei bemerkenswerte Bauwerke zu bieten. In der zentral gelegenen Ortskirche die Krypta des Saint-Melar, die der älteste, noch aus vorromanischer Zeit erhalten gebliebene Sakralbau der bretonisch-sprachigen Bretagne ist, und nur wenige Schritte davon entfernt die Kirche Notre Dame de Kernitron.
Das im Westen gelegene frühromanische Schiff der Kirche (im Foto links) wurde Anfang des 12. Jahrhunderts als Kapelle eines an dieser Stelle gelegenen Benediktiner-Klosters im karolingischen Stil erbaut. Ende des 12. Jahrhunderts entstand das sich nach Osten anschließende romanische Querschiff mit dem Vierungsturm, und im 15. Jahrhundert erhielt das alte Kirchenschiff die ganz links im Bild sichtbare gotische Westfassade.
An das romanische Querschiff mit seinem symbolreichen Südportal schließt sich nach Osten noch ein Chor im englisch-gotischen Stil aus dem 14. Jahrhundert an.
Das Tympanon des Südportals ist neben dem der Kirche von Perros-Guirec das Einzige in der Bretagne mit erhaltenem Skulpturenschmuck: In der Mitte des im Laufe der Zeit verwitterten Schiefersteins und deshalb nicht sehr gut zu erkennen thront der richtende Christus, umfasst von einer dem Heiligenschein ähnlichen Mandorla. Vier die Evangelisten symbolisierende Tiere sollen rechts und links von ihm zu sehen sein. Besser vorstellen kann man sich die Darstellung, wenn man diejenige aus der Kirche von Perros-Guirec kennt.
Blick aus dem Kircheninneren auf das Südportal.